STIER live!

STIER begeisterte Frankfurt

Frankfurt am Main - STIER gab am 27. März in Frankfurt gleich zwei Konzerte und hinterliess einen bleibenden Eindruck bei den Hessen. Zunächst gab es einen Vorgeschmack von der bei dem Alter unerwarteten Energie-Bündelung auf der Musikmesse Frankfurt. Mittags gegen 11:30 gaben die Stiere ca. 20 Minuten "gute, laute deutsche Rockmusik" zum Besten - O-Ton H. Martin Stier, Frontmann und Namensgeber der "ältesten Newcomer-Band Deutschlands". Die Band spielte dabei einige der neuen Titel ihrer neuen CD, die von allen Fans mit Spannung erwartet wird.
Zunächst lief allerdings alles schief, was nur schief gehen konnte, was der Angelegenheit aber auch eine ungewohnte Spannung verlieh. "Das gesamte System fiel aus, als der Vorhang aufging" trauert Keyboarder Charlie Steinberg - eine seinerseits gerade in diesem Umfeld anerkannte Grösse - einem vollends gelungenen Gig nach. Da die Band auch modernste Technik einsetzt, waren die ersten Takte daher nicht ganz so souverän, wie man das sonst gewohnt ist, aber das konnte die Stiere nicht erschrecken.
Vielmehr brachten diese Umstände einige interessante und ungewöhnliche Facetten des kongenialen Gitarrespiels von Lee C. Pinsky an die Oberfläche. Und natürlich schafften sich die Kollegen um so mehr, gegen Ende dann das gewohnt spektakuläre Bild mit einem in Dramaturgie nicht zu überbietenden Sänger H. Martin Stier, dessen emotionsgeladenen Vorträge ihresgleichen suchen und auf den handfesten Backings von Drummer Tom Günzel und dem urigen Bassisten Walter Stöver aufsetzten.
Abends dann aber spielte STIER im Rahmen der hr3@night Clubnacht im Sinkkasten - und da ging dann dermassen die Post ab, dass die Hessen noch lange über dieses spektakuläre Ereignis reden werden! Denn die durch die widrigen technischen Umstände am Mittag gestressten Stiere spielten dort so befreit und souverän auf, dass es die gut 400 Zuschauer nicht mehr auf den Beinen hielt. Der durch viele Filme und Fernseh-Serien allseits bekannte Schauspieler und Sänger H. Martin Stier verlieh dem Ganzen einmal mehr den besonderen Touch, der immer wieder auf's Neue begeistert!
Diese einmalig tiefe, emotionale Dramaturgie - gepaart mit der über ein viertel Jahrtausend schweren Erfahrung der Band - machte auch diesen denkwürdigen Abend wieder einmal mehr zu einem ganz besonderen Event. So zum Beispiel das wunderschöne und trotzdem mit harten Rock-Beats garnierte "Über's Meer": eine der neuen Titel der kommenden CD, komponiert von Lee C. Pinsky, dem Frontmann H. Martin Stier mit aussergewöhnlich starkem Ausdruck und fantastischer Text-Interpretation unglaubliche Tiefe verlieh. Kein Wunder, denn der "Tausendsassa" kann auch mit langjähriger Erfahrung als Seemann glänzen und glaubhaft seiner immerwährenden Sehnsucht nach der Weite des Meeres Ausdruck verleihen.
Aber auch alle anderen Titel, alt wie neu, konnten auf ganzer Linie überzeugen. Handfeste Drums von Tom Günzel, der knurrige Bass des Walter Stöver, von Hammond-Orgel bis zu modernsten Synthie-Sounds reichende Keyboards von Charlie Steinberg, Lee C. Pinsky's souveräne Gitarren-Backings und -Soli und die schon erwähnten Sangeskünste des H. Martin Stier - da will man einfach nur noch mehr von diesem gekonnten Rock/Metal/Pop Mix. STIER spielt am 15. Mai 2010 in Hamm im Hoppegarden (wir werden bald berichten), wo man ebenfalls noch heute vom letztjährigen Konzert dort schwärmt und mit Sicherheit wieder grossartige deutsche Mucke erwarten kann - also nix wie hin!